El Salvadors verschwundene Kinder

Entführung und Verschwindenlassen sind überall auf der Welt Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In El Salvador wurden sie zu einer besonderen Form der Aggression gegen Kinder und ihre Familien. Die Verbrechen stellen schwere Menschenrechtsverletzungen dar: sie betreffen das Recht auf Leben, auf Freiheit, auf Integrität, auf Frieden, Sicherheit und Wohlergehen. Von Tausenden dieser entführten und verschwundenen Personen fehlt bis heute jede Spur. Solange sie nicht wieder auftauchen oder gefunden werden, hält die Verletzung ihrer Rechte an.

Im konkreten Fall El Salvadors war diese Art von Menschenrechtsverletzungen während des Bürgerkriegs (1980-1992) eine übliche Praxis des Staates, ausgeübt von Sicherheitskräften, Militärs und Privatpersonen, die diese Verbrechen mit Unterstützung oder Zustimmung des Staates begingen. Im Bericht der Wahrheitskommission sind über 5.000 Fälle von Entführung und Verschwindenlassen dokumentiert; nach Angaben der Mütter-Komitees sind es über 9.000. Hinter den Hauptopfern, den Verschwundenen, stehen deren Familien, die ebenfalls Opfer sind, weil sie auf eine Antwort warten auf ihre Forderung nach Gerechtigkeit und Wiedergutmachung. Das Verschwindenlassen ist eines der schmerzlichsten Kapitel der salvadorianischen Geschichte und offenbart eine Pathologie der ganzen Gesellschaft: die Straflosigkeit.

 

Anschlag auf die Erinnerung
AI-Journal Juni 2014

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Urgent Action: Angriff auf Büro einer Menschenrechtsorganisation
UA-Nr.: UA-314/2013
AI-Index: AMR 29/011/2013, 18. November 2013

Zusammenfassung: Am 14. November 2013 überfielen drei unbekannte Männer die salvadorianische Menschenrechtsorganisation Pro Busqueda, die seit 1994 Familien bei deren Suche nach ihren während des bewaffneten Konfliktes verschwundenen Kindern unterstützt. Bei diesem gewaltsamen Überfall wurden wichtige Materialien zerstört sowie Computer und wertvolle Dokumente entwendet.

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Die gewaltsamen Angriffe auf die Asociación Pro-Búsqueda müssen dringend untersucht werden
Öffentliche Erklärung von Amnesty International
AI-Index: AMR 29/010/2013, 15. November 2013

Zusammenfassung: Amnesty international erklärt öffentlich, dass alles daran gesetzt werden muss, die Verantwortlichen des Überfalls auf die Menschenrechtsorganisation Pro Busqueda ausfindig zu machen und zur Verantwortung zu ziehen.

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"El Salvador ist ein Denkmal für Straflosigkeit"
Auch 20 Jahre nach der UN-Wahrheitskommission gibt es keine Gerechtigkeit
Pressemitteilung
15. März 2013

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Verschwundene Kinder: 30 Jahre ohne Ernestina und Erlinda Serrano Cruz
Online-Aktion
AI-Index: AMR 29/002/2012, 1. Juni 2012

Zusammenfassung: Während des bewaffneten Konflikts vor 30 Jahren, am 2. Juni 1982, wurden Ernestina und Erlinda Serrano Cruz von der salvadorianischen Armee verschleppt. Dem Urteilsspruch des Interamerikanischen Gerichtshofes für Menschenrechte aus dem Jahr 2005, den Fall gründlich zu untersuchen und Maßnahmen zu ergreifen, um die beiden Mädchen ebenso wie die anderen verschwundenen Kinder wieder zu finden, ist die salvadorianische Regierung nicht nachgekommen. Die vorliegende Online-Aktion richtet sich an den Präsidenten von El Salvador und fordert ihn auf, dem Urteil des Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte zu entsprechen.

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Auch nach 30 Jahren geht die Suche nach den verschwundenen Kindern noch weiter
Hintergrund-Bericht, 1. Juni 2012

Zusammenfassung: Ernestina und Erlinda Serrano Cruz  verschwanden auf dem Höhepunkt des bewaffneten Konflikts in El Salvador am 2. Juni 1982 – und wurden bis heute nicht wiedergefunden. Das Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2005, das den salvadorianischen Staat dazu aufforderte, Ernestina und Erlinda zu finden und eine unabhängige Suchkommission zur Auffindung der mehreren hundert verschwundenen Kinder zu gründen, war ein Meilenstein, ist aber nach wie vor nicht umgesetzt.

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Bringschuld für El Salvador: Der Aufenthaltsort von Hunderten von verschwundenen Kindern muss festgestellt werden
Pressemitteilung
AI-Index: PRE 01/164/2012, 29. März 2012

Zusammenfassung: Amnesty International fordert in einer Presseerklärung zum Tag der verschwundenen Kinder, dass der salvadorianische Staat den Aufenthaltsort der Kinder feststellt, die während des bewaffneten Konflikts (1980-1992) verschwunden sind, und die Verantwortlichen vor Gericht bringt. Nach Schätzungen sind mehr als 700 Kinder „verschwunden“; über 300 konnten dank der Bemühungen von Familien und nicht-staatlichen Organisationen gefunden werden.

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Ernestina und Erlinda Serrano Cruz
Briefe gegen das Vergessen, 1. September 2008

Zusammenfassung: Im Fall der Schwestern Ernestina (damals 7 Jahre) und Erlinda Serrano Cruz (damals 3 Jahre) wurde zwar ein Teilerfolg erzielt: Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte wies die salvadorianische Regierung am 1. März 2005 an, das "Verschwinden" der beiden Schwestern aufzuklären und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen. Der salvadorianische Staat hat die Auflagen allerdings noch nicht erfüllt.

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Findet die verschwundenen Kinder! Ernestina und Erlinda Serrano Cruz
AI-Index: AMR 29/002/2008, 24. Juli 2008

Zusammenfassung: Die Schwestern Ernestina (damals 7 Jahre) und Erlinda Serrano Cruz (damals 3 Jahre) gelten seit dem 2. Juni 1982, als sie in der Stadt Chalatenango von Angehörigen der salvadorianischen Armee verschleppt wurden, als "verschwunden". Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte wies die salvadorianische Regierung am 1. März 2005 an, das "Verschwinden" der beiden Schwestern aufzuklären und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

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Die verschwundenen Kinder von El Salvador
Pressemeldung, 28. März 2008

Zusammenfassung: Der 29. März ist in El Salvador zum “Gedenktag für die Kinder, die während des internen Konfliktes verschwunden sind” erklärt worden. Die Regierung des Landes hat jedoch nur wenig unternommen, um sie wieder mit ihren Familien zusammenzuführen, trotz eines internationalen Urteils, das sie dazu verpflichtet.

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Die verschwundenen Kinder und ihre Familien verdienen Gerechtigkeit
AI-Index: AMR 29/001/2008, 27. März 2008

Zusammenfassung: Am kommenden 29. März, dem Tag der “verschwundenen” Kinder, fordert amnesty international erneut vom salvadorianischen Staat, seine Verpflichtungen zu erfüllen, die in dem Grundsatzurteil und den daraus hervorgehenden Empfehlungen des Interamerikanischen Gerichtshofes für Menschenrechte im Fall der Schwestern Serrano Cruz festgehalten sind.

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Der Fall der Schwestern Erlinda und Ernestina Serrano Cruz
Appellfall, 24. März 2006

Zusammenfassung: Ernestina Serrano Cruz (7 Jahre) und ihre Schwester Erlinda Serrano Cruz (3 Jahre) wurden am 2. Juni 1982 von der salvadorianischen Armee entführt – und tauchten nie wieder auf. Verschiedene innerstaatliche Initiativen, den Fall wieder aufzunehmen, führten nicht zum Erfolg. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte entschied schließlich unter anderem, dass die salvadorianische Regierung die Entführung der beiden Mädchen untersuchen, eine ernsthafte Suche der Opfer einleiten und eine Nationale Kommission zur Suche nach Kindern, die während des bewaffneten Konfliktes verschwunden sind, etablieren müsse. Der vorliegende Appellfall nimmt im Wesentlichen die Forderungen des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte wieder auf.

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Die Regierung muss das Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofes für Menschenrechte im Fall der Kinder Serrano vollziehen
Pressemitteilung
AI-Index: AMR 29/003/2005, 31. März 2005

Zusammenfassung: In der vorliegenden Presseerklärung kommentiert amnesty international das Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofes für Menschenrechte vom 29. März 2005 zum Fall des „Verschwindens“ der Schwestern Serrano während des Bürgerkrieges. In seinem Urteil stellt der Interamerikanische Gerichtshof fest, dass der Staat El Salvador die Verpflichtung hat, den Aufenthaltsort der Kinder zu ermitteln, die Tatsachen effektiv zu untersuchen und gegebenenfalls die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen und zu bestrafen. Zudem müsse der Staat eine Nationale Interinstitutionelle Kommission zur Suche nach verschwundenen Kindern unter Beteiligung der Zivilgesellschaft, eine Website zu dieser Suche und ein System für genetische Information einrichten.

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Internationaler Tag des Kindes / Mittelamerika: Sagt endlich, wo unsere Kinder sind!
Presseerklärung
AI-Index: AMR 02/001/2004, 18. November 2004

Zusammenfassung: In Guatemala und El Salvador suchen immer noch Tausende Eltern nach ihren Kindern, die ihnen während des jeweiligen Bürgerkriegs entrissen wurden. Anlässlich des Internationalen Tags des Kindes fordert amnesty international nun die Regierungen beider Länder auf, die Fälle der verschwundenen Kinder zu untersuchen, die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen und Suchkommissionen für die Suche nach den Kindern einzurichten.

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Fall verschwundener Kinder vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte
AI-Index: AMR 29/007/2004, 2. September 2004

Zusammenfassung: Erlinda und Ernestina Serrano Cruz verschwanden während einer Militäroperation während des Bürgerkriegs (1980-1992) im Juni 1982, im Alter von drei und sieben Jahren. Inzwischen befasst sich der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte mit dem Fall.

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Tag der Kinderrechte - El Salvador
20. November 2003

Zusammenfassung: Kampagne zum Tag der Kinderrechte: In El Salvador „verschwanden“ während des bewaffneten Konflikts (1980-1992) Tausende von Kindern – das Schicksal der meisten davon blieb im Dunkeln. Die Kampagne soll erneut auf das Schicksal dieser Kinder hinweisen und den salvadorianischen Präsidenten dazu auffordern, die Fälle der verschwundenen Kinder untersuchen zu lassen und die betroffenen Familien zu entschädigen.

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Der Artikel basiert auf dem englischen Original:
El Salvador: Where are the "disappeared" children?
AI-Index: AMR 29/007/2003, 10. November 2003
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Die verschwundenen Kinder
AI-Journal, Oktober 2003

Zusammenfassung: In der Zeit des bewaffneten Konflikts in El Salvador wurden zahlreiche Kinder von Angehörigen der Armee und paramilitärischen Gruppen entführt. Die salvadorianische Regierung hat jedoch nicht nur bislang keinen Versuch unternommen, die Fälle zu untersuchen, sondern behindert sogar die Nachforschungen der betroffenen Eltern. Der vorliegende Artikel aus dem ai-journal vom Oktober 2003 beschäftigt sich mit der Thematik und berichtet zudem über einen konkreten Fall.

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El Salvador: Wo sind die verschwundenen Kinder?
AI-Index: AMR 29/004/2003, 30. Juli 2003

Zusammenfassung: Der vorliegende Bericht von amnesty international, „Wo sind die „verschwundenen“ Kinder, beschäftigt sich ausführlich mit dem Schicksal der zahlreichen Kinder, die während des Bürgerkriegs in El Salvador (1980-1992) entführt wurden. Hunderte von ihnen wurden ermordet, andere während bewaffneter Auseinandersetzungen von ihren Eltern getrennt, wieder andere wurden in Waisenhäuser gebracht oder zur Adoption freigegeben – auch ins Ausland. Der Bericht schildert Einzelfälle, geht aber auch auf die rechtliche Situation, die Rolle des Staates sowie auf Aktivitäten nichtstaatlicher Organisationen zur Suche nach den verschwundenen Kindern ein.

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Wo sind die verschwundenen Kinder?
Pressemitteilung
AI-Index: AMR 29/005/2003, 29. Juli 2003

Zusammenfassung: In der Zeit des bewaffneten Konflikts in El Salvador verschwanden zahlreiche Kinder; ihre Familien engagieren sich gemeinsam mit nichtstaatlichen Organisationen unermüdlich dafür, Informationen über den Verbleib der Kinder zu erhalten. In der vorliegenden Presseerklärung stellt amnesty international einen aktuellen Bericht zur Thematik vor.

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